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In seinem vermächtnishaften Buch „Die Universität im 21. Jahrhundert“ hat Jehuda Elkana (1924 – 2012, Jerusalem) gefragt, wie lange noch die Weltgesellschaft die geopolitischen Zerstörungsexzesse aus Machtkalkülen ohne Geltung der praktischen Vernunft noch ertragen wird können. Die gegenwärtige apokalyptische Situation ist wahrheitsgemäß als direkte Folge der 1914 erfolgten Kriegserklärung Österreichs an Serbien und der 1933 erzwungenen Machtübernahme der Nationalsozialisten in Deutschland einzuschätzen. Es ist daher von Österreich und Deutschland zu erwarten bzw. zu fordern, dieses Desaster zu bereinigen und den 1914 begonnenen „Krieg um die Welt“ zu beenden. Die Politik wird dies nicht zu leisten vermögen, insofern sie sich auf die überkommenen, geltenden geostrategischen Planungen und narrativen Spekulationen (Werte, Mythen, Dogmen, Zwangsentscheidungen, …) stützen zu müssen meint. Allein eine Allianz der Zivilgesellschaft mit ihren Partnern in den Universitäten, Akademien, Hochschulen und verwandten Einrichtungen wird imstande sein, den mit der „Wende“ von 1989/90 eingeleiteten Übergang aus der Kriegs-, Aneignungs- und Gewaltgesellschaft in die ethische Weltgesellschaft und kosmopolitische Gemeingesellschaft zu bewerkstelligen.
Die Bewegung „Nouvelle Alliance“ – eine aus dem Kongress „Europa im Wandel“ vom September 2000 in Wien hervorgegangene Initiativgemeinschaft – sieht ihre Aufgabe darin, diese Allianz im Rahmen der Arbeitsform der „International Cosmopolitan Citizens University“ (ICCU) zu gestalten.
Neben Ulrich Becks „Methodologischem Kosmopolitismus“ ist Ernst Cassirers kraftvoller Gegenimpuls zur mörderischen nationalsozialistischen Ideologie im Erforschen der „Einheit der Kulturen“ und sein Hinweis auf den universellen, gemeinsamen „Archimedischen Punkt“ im Kulturbestreben und Zivilisationsgestalten unter Einbeziehung der maßgeblichen Forschungen in der Weise weiter zu verfolgen, dass von Deutschland eine Offensive gegen die drohende infernalische Eskalation im euratlantisch-eurasischen Weltkonflikt ausgehen kann.
Die ICCU erarbeitet ihre weltbewegenden Inhalte in dem interaktiven, interkulturellen, trans- und interdisziplinären Format der "Werkstatt-Dialog-Konferenz" auf der Basis eines universalen epistemologischen Fundaments und einer Neubestimmung des Verhältnisses von Universitas und Universalitas. Daraus ergeben sich globale Impulse des individuellen Wirkens aus der Quelle moralisch-geistiger Motive im Sinne der „praktischen Vernunft“ in dem Spannungsfeld der "Kunst des Friedens", des "Erbes der Gewalt" und des "Dramas der Erkenntnis".